Hartmut Geisler
Es lebe Jesus, dem ich immer vertrauen kann...

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Stellungnahmen zu aktuellen Themen finden sich auf meinem Weblog

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Christ ist,
wer seine Menschlichkeit,
Religiösität
und Gesellschaftlichkeit
von Christus her zu
leben
versucht!

So Hans Küng, der mich durch sein theologisches Denken Anfang der 80er Jahren durch seine Bücher "Existiert Gott" und "Christ sein" von meinen bis dato rein philosophischen Interessen zum leidenschaftlichen Laientheologen werden ließ...

Von eben diesem Theologen habe ich gelernt, "dass die Evangelien keine historische Biographie, sondern Verkündigung, Predigt, Katechese sein wollen: sie berichten, aufs Ganze gesehen, doch von einer tatsächlich geschehen Geschichte, von dem wirklichen Menschen Jesus von Nazareth, der in einem ganz bestimmten Land, zu einer ganz bestimmten Zeit gelebt, gewirkt, gekämpft und gelitten hat.

Und dem, der an Jesus glaubt und ihn zum konkreten Maßstab seines Verhaltens macht, ist es nicht gleichgültig, ob dieser Jesus eine geschichtliche Gestalt, eine Wanderlegende oder ein Mythos ist, ob er als Hierarch, Mönch oder Sozialrevolutionär gewirkt hat, ob er es mit den Reichen und Mächtigen oder mit den Armen und Unterdrückten hielt, ob er Gewalt oder Gewaltlosigkeit, Herrschaft oder Dienst, Rache oder Verzeihen gepredigt hat, ob sein Tod zu Recht erfolgte, ob er schließlich gerechtfertigt wurde oder nicht...

Kurz, er möchte wissen, ob und inwiefern sein Glaube Anhalt in der geschichtlichen Wirklichkeit hat." (Christentum und Weltreligion)

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Der Weg zu meiner heutigen Position führte über verschiedene Stationen: Habe ich mich zuerst als überzeugter Katholik lange Zeit theologisch/philosophisch vornehmlich an Thomas von Aquin orientiert und inbezug auf mein spirituelles Leben insbesondere an Franz von Sales gehalten - so ist mein Denken und Handeln nun, nachdem ich der katholischen Kirche endgültig den Rücken gekehrt habe, eher biblisch-reformatorisch ausgerichtet, d.h.: es gilt und soll gelten:

Was nicht schriftgemäß ist, darf keine absolute Geltung haben! = sola scriptura

Was den alleinigen Heilsmittler verdunkelt, muß ausgeblendet werden! = solus Christus

Wer neben dem Gnadenhandeln Gottes eine gnadenvermittelnde Instanz lehrt, beraubt Gott! = sola gratia

Wer noch anderes als Glauben fordert, stellt menschliche Bedingungen über Gottes Willen! = sola fide

Biblisch-reformatorisch: „Reformiert“ verweist auf die Einsicht, dass sich die Kirche immer wieder neu reformieren muss*, sich immer wieder in die ursprüngliche Gestalt wie sie uns am Urspung ersichtlich wird zurückformen muss; und "biblisch" verweist darauf, dass die Quelle und der Maßstab für alles, was in der theologischen Arbeit und in der gemeindlichen Praxis geleistet wird, allein die Bibel ist.**
Inwieweit auch die Tradition (das heißt die Erfahrung und das Zeugnis des Glaubens vergangener Zeiten und anderer Kulturen), die Erfahrung und die Vernunft als Quellen für die theologische Erkenntnis angesehen werden können, wie es im wesleyanischen Quadrilateral zum Ausdruck kommt, kann hier vorerst unbeantwortet bleiben...
Anmerkungen: * Dass sich die Kirche immer wieder neu reformieren muß, bringt auch die katholische Kirche in Lumen Gentium zum Ausdruck: ecclesia semper reformanda lat. "die immer der Reform bedürftige Kirche". Nach Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils ist die Kirche "stets der Reinigung bedürftig", weil sie "aus menschlichem und göttlichem Element zusammenwächst" und deshalb "Sünder in ihrem eigenen Schoße" (LG 8) umfasst.
** Und hier trennen sich die Wege der Reformierten und Katholiken: der jeweilige Maßstab ist ein anderer!

Sola scriptura will sagen: dass das Wort Gottes alles ist, was wir zum Glaubensleben brauchen. "Wir glauben, dass das Wort Gottes genügt. Nicht das Wort Gottes plus das Buch Mormon. Nicht das Wort Gottes plus der Wachtturm. Nicht das Wort Gottes plus die römisch-katholische Überlieferung - oder gar die gegenwärtige Kultur. Nicht die Bibel plus Erfahrung. Auch nicht die Bibel plus der Kommentar von William MacDonald. Nicht die Bibel plus Psychologie oder Philosophie oder dergleichen. Die Bibel ist sich genug." (William MacDonald, Seiner Spur folgen - Anleitung zur Jüngerschaft, 204)
Darum: "Am wichtigsten ist es, dass wir Männer und Frauen der Schrift sind. Wir sollten die Bibel lesen, sie studieren, sie auswendig lernen, über das Gelesene nachdenken, der Bibel gehorchen und alles anhand der Bibel prüfen." (ders., ebd. 260)


Damit ist wohl schon klar geworden, um was es auf meiner Website gehen soll: um die kritische Darstellung biblisch-reformatorischer Grundthemen in Auseinandersetzung mit ihren Gegnern und deren Argumenten. Meine Kritik an kirchlichen Traditionen fußt insbesondere auf reformatorischem Fundament:
D
abei gibt es zwei Ansätze, wobei ich selber eher den zweiten bevorzuge. Ich zitiere wikibooks

  1. Luther unterzog die Traditionen der Kirche einer strengen Überprüfung. Messlatte war (der) Text der Bibel. Traditionen, die nach seiner Meinung der Schrift zuwider liefen, wurden abgeschafft. Er trat aber dafür ein, Traditionen, die nicht direkt auf der Bibel fußten, aber hilfreich für das Leben der Gläubigen waren, beizubehalten. So sprach sich Luther aus didaktischen Gründen gegen ein Ikonoklasmus/Bilderverbot in der Kirche aus.
  2. Ulrich Zwingli und Johannes Calvin lehnten alle Traditionen ab, die nicht in der Bibel begründet sind. Von daher haben die reformierten Kirchen nüchterne Gotteshäuser, die höchstens mit Bibelsprüchen dekoriert sind, Kirchenstruktur ist synodal, presbyterianisch oder kongregationalistisch strukturiert (ohne Bischof), Zwingli lehnte zeitweilig sogar Instrumentalmusik in der Kirche ab. Das Abendmahl ist eine Gedenkfeier. 
Beiden Richtungen gemeinsam war die massive Kritik am Papsttum. Zugrunde liegt wieder ein theologisches Problem. Die Sonderstellung des römischen Bischofs wird traditionell begründet mit Matthäus 16,18. Christus bezeichnet Petrus als Fundament der Kirche (gr: ekklesia). Petrus wird später Bischof von Rom. Das wird ausgelegt als Einsetzung des Papstes durch Christus. Dieser wiederum hat stellvertretend für Christus die Vollmacht, weitere Priester zu ernennen. Dem stellt Luther Matthäus 18,19 gegenüber, wo die Gemeinde Christi als Versammlung von mindestens zwei Menschen unter dem Namen Christi definiert wird. In Verbindung mit Kapitel 12 des 1. Korintherbrief wird die Vorstellung vom Laienpriestertum1) entwickelt. Der Pfarrer ist dann nicht mehr Nachfolger des von Christus eingesetzten Petrus, sondern das Glied der Gemeinde, das es am besten versteht, die Aufgaben des Pfarrers wie Predigt und Seelsorge wahrzunehmen. Dieses Gemeindemitglied hat seine Sonderstellung nicht aufgrund seiner Priesterweihe, sondern aufgrund seiner Ausbildung.

1) [In der katholischen Kirche gibt es zwar mittlerweile auch Laientheologen, von denen wohl als erster Johannes B. Bauer im Jahre 1965 (!) als Laie einen Lehrstuhl an einer katholisch-theologischen Fakultät erhalten hat. Aber das sei nur zur Erinnerung gesagt, da unsere Vision von Kirche, die eine Erinnerung an die Anfänge ist, ohnehin keine Unterscheidung zwischen Priestern und Laien erlaubt, weil ein Priestertum schlechthin unchristlich ist, da Jesus Christus allein unser Hohepriester ist, neben oder unter dem ein weiteres Priestertum schlechthin unmöglich und wo eingeführt gegen ihn gerichtet ist!] HG

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Nota bene: Anderer Ansicht zu sein als ich ist kein Problem, aber ich wünsche mir genaue Leser -
und für blödsichtige Leser habe ich nichts besseres als das Wort Georg Lichtenbergs:
"Ein Buch ist ein Spiegel, aus dem kein Apostel herausgucken kann, wenn ein Affe hineinguckt."

Irgend ein sich selbst mit guter Bildung sehendes Gemeinde-Mitglied der Priesterbruderschaft, der den Gründer der Methodisten als Chaoten ansieht und überhaupt jeden, der nicht seiner Ansicht ist als Psychopathen tituliert, dem ich hier namentlich kein Denkmal setzen möchte, den aber jeder dort aufgrund seiner massiven cholerischen Art kennt, hat aus meinen Zeilen entnommen: Ich würde Thomas von Aquin und Franz von Sales als biblisch-reformatorisch einstufen und würde das AT und NT reformieren wollen... deshalb das Lichtenberg-Zitat.

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